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366 Route 56. KARTHAGO. als Teufelshöhle (Douames ech-Chiatinn) früher ängstlich gemie-
dene
Gebäude bildet ein Rechteck von 135 × 40m, mit 17 parallelen
Tonnengewölben von 30 × 7,5m, zwei Klärbecken und breiten
Seitengängen (dem Aufseher ½ fr.).

Unweit südöstlich, am Meer, vielleicht an der Stätte des Hafens
von Kanibe (S. 360), liegen die Thermen von Dermèche
(Thermes d’Antonin), unförmige Trümmer der unter Antoninus
Pius
um 145 nach Chr. neu aufgeführten, vielleicht großartigsten
Bäderanlage Karthagos.

Zwischen den Thermen und dem verfallenen türkischen Fort
Bordj el-Djedid (15m) sind noch Unterbauten der prächtigen
römischen Freitreppe (Escalier monumental) erhalten, die einst
vom Hafenkai zu der Platea nova, einem der größten Plätze des
römischen Karthagos, hinaufführte; ihre Marmorblöcke hat man
1884 beim Bau der Kathedrale verwandt.

Das früher als Fanum Cereris, jetzt als Carcer castrensis bezeichnete
unterirdische römische Gebäude n.ö. vom Bordj el-Djedid, mit einer
Treppe von 25 Stufen, wird als das Gefängnis der Märtyrerinnen Perpetua
und Felicitas (S. 365) ausgegeben. Der nahe basteiartige römische
Festungsturm
steht halb im Meer.

An der vom Bordj el-Tjedid nach der Haltestelle Sainte-Monique
(S. 359) führenden neuen Straße liegt die sog. Kubba Bent el-Re, mehrere
früher Bäder der Dido(!) genannte unterirdische Räume unbekannter
Bestimmung.

Ein hübscher, über dem Steilrande der Küste hinführender
Felsenpfad und die oben gen. Straßen verbinden Karthago mit dem
Dorf Sidi Bou-Saïd, ca. km n.ö. vom Burghügel. Der fast
rein mohammedanische, wohlhabende und überaus malerische Ort,
mit einem Sommerhaus des Beys, schönem Badestrand und der
Freitags vielbesuchten Grabkapelle des Ortsheiligen, liegt auf
der Ostspitze der Halbinsel, welche als Cap Carthage oder Car-
tagena
(129m; arab. Râs Sluguia) den Namen der Punierstadt
durch die Jahrhunderte hindurch bewahrt hat. Vom Eingang des
Dorfes, wo die Straßenbahnstation und die Droschkenhaltestelle,
steigt man geradeaus zu einem kleinen Platz mit mehreren arabi-
schen
Kaffeehäusern hinan. Auf dem Treppenweg l. hinauf, dann
nochmals l. und zum Schluß r. gelangt man zu dem runden Leucht-
turm
(Phare; Trkg. ½-1 fr.), der namentlich morgens eine unver-
gleichliche
*Aussicht über die Stätte Karthagos, den ganzen Golf
von Tunis bis zum Cap Farina (S. 133) und den Bahirasee mit
seinem Gebirgshintergrunde bietet.

Vom Leuchtturm führt ein prächtiger Fußweg, zunächst am
Poste optique (S. 289) vorbei, weiter hinter den Weinbergen des
Erzbischöflichen Palastes hin, über den Arrêt de la Corniche
(S. 359) nach (½ St.) La Marsa (H. de la Régence), einem in
der fruchtbaren Niederung zwischen dem Cap Carthage und dem
Dj. Khaoui (S. 367) gelegenen Dorf, mit vielen Landsitzen und
Badestrand (das Baden ist wegen der Wirbel gefährlich). Etwa